Forschungsprojekt „Handwerksstolz. Warum ein Handwerksberuf glücklich macht.“

„Geht ins Handwerk! Handwerk hat Zukunft.“

 (Zimmererlehrling, 20 Jahre)

Macht Dein Handwerk Dich glücklich? Auf diese Frage haben Handwerkerinnen und Handwerker aus ganz unterschiedlichen Gewerken in Interviews zum Forschungsprojekt „Handwerksstolz.de“ fast ausnahmslos mit „ja“ geantwortet. Zu dem Forschungsprojekt gehört auch eine deutschlandweite Massenumfrage. In den Antworten auf die Frage „Wir zufrieden bist Du alles in allem mit Deiner Arbeit“ zeigt sich ebenfalls eine hohe Zufriedenheit. Woran liegt das? Welchen Wert hat Handwerk für die, die es ausüben? Macht ein Handwerksberuf glücklich? 

„Man glaubt es kaum, aber für mich gibt es nichts Schöneres, als einen Tag lang auf Steine einzuprügeln. Das macht mich sehr glücklich! Das ist `ne sehr meditative Arbeit. Man sieht am Abend IMMER, was man getan hat. Man bearbeitet das härteste Material der Welt mit seinen eigenen Händen und kann dem seinen Willen aufzwingen. Was gibt es denn Stolzeres als das?!“ (Steinmetz, 27 Jahre)

Im Zentrum des interdisziplinären Forschungsprojektes www.handwerksstolz.de stand die Frage, welchen Beitrag handwerkliche Könnerschaft zur Lebenszufriedenheit und zum Glück leistet. Das Kooperationsprojekt zwischen Kulturanthropologie und Volkswirtschaftslehre hat viele Hinweise dafür gefunden, dass handwerkliches Können glücklich macht. Ergebnisse sind u.a. einzusehen in der Broschüre „Handwerksstolz – warum ein Handwerksberuf glücklich macht“.

Das Projekt wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert und 2021 mit dem Holzapfelaward der Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen ausgezeichnet.

Ich denke, jedes Handwerk hat so eine bestimmte Tätigkeit, um die ein Brimborium gemacht wird. So was Heiligenschein-Artiges. Und da sind die Handwerker zu Recht stolz drauf, dass andere Leute das eben nicht können. Und sie können das. Und Schweißen ist so was in metallverarbeitenden Betrieben. Schweißen, das ist ja so wie ein Zaubermittel. Wenn nichts hilft, dann schweißt man es zusammen. (Diplom-Betriebswirt/KFZ-Techniker, 53 Jahre)

Sehr geehrte Frau Hemme,

ich bedanke mich herzlich für das Interview zu Ihrem Projekt “Handwerksstolz“. Es war auch für mich sehr bereichernd, Ihre Fragen gestellt zu bekommen. Ihre ruhige Art und das konzentrierte Zuhören ( - können) bewundere ich bei Ihren Interviews. Das wiederum führt zu einem tieferen Verstehen, welches ich im zusammengefassten Text deutlich erkennen kann. Das ist bei Weitem nicht immer so, denn bei vielen Interviews mit Journalisten mussten wir oft das Gegenteil erfahren und wissen nun, dass man das tiefe Verstehen von uns Handwerkern nur mit Empathie erreicht.

Herzlichen Dank, Peter Seeland (Möbeltischler: www.seeland.online)

Zurück
Zurück

Die Denkmalpaten

Weiter
Weiter

Forschungsprojekt: Objekte der Könner